Nicht nur Erdbeben lassen Gebäude einstürzen.

Auch Gasexplosionen, bauliche Mängel, Unfälle mit Fahrzeugen oder Unwetter können Gebäude zum Einsturz bringen.

In solchen Fällen werden Trümmersuchhunde eingesetzt um die Menschen zu finden, die lebend von den Trümmern verschüttet wurden.

Ein Trümmersuchhund muss sehr selbständig arbeiten und sich aus weiter Entfernung noch sicher lenken lassen können, denn oft darf sein Hundeführer ihm aus Sicherheitsgründen nicht auf die Trümmer folgen. Auf Grund seines geringeren Gewichts und seines kleineren Körpers kann er noch in Bereiche vordringen, die für einen Menschen unerreichbar sind.

Ein Trümmersuchhund braucht Mut, eine feine Nase, eine gute Körperbeherrschung und eine gute Gewandtheit. Er bewegt sich auf unsicherem Untergrund, dringt in Spalten vor und überwindet viele Hindernisse auf der Suche nach der kleinsten menschlichen Witterung. Hierbei darf er sich auch von starken Ablenkungen wie zum Beispiel Rauch, den Lärm der Bergungsmaschinen und den Lebensmitteln, die sich in dem Gebäude befanden, nicht ablenken lassen.

Außerdem muss er gut unterscheiden können zwischen dem Geruch einer lebenden und einer bereits verstorbenen Person und dem menschlichen Geruch, der von Gegenständen ausgeht (zum Beispiel dem Bett, in dem gerade vorher noch jemand geschlafen hat). Beides soll der Trümmersuchhund ignorieren. Sind die Trümmer so sicher, dass sie auch von Menschen begangen werden können, darf er sich auch von den anderen Rettungskräften nicht beirren lassen.

Im Gegensatz zum Flächensuchhund wird er die Personen die er findet, selten erreichen können, da diese verschüttet sind. Seine Aufgabe ist es daher, die Stelle zu finden, an der der stärkste Geruch der verschütteten Person aus den Trümmern dringt und diesen Ort anzuzeigen. Hierfür ist nur die Verweisart „Verbellen“ erlaubt, da der Hund aus Sicherheitsgründen in den Trümmern keine Halsbänder oder Geschirre tragen und die Hundeführer dem Hund auch nach einer Anzeige oft nicht auf die Trümmer folgen dürfen.

Heutzutage gibt es auch verschiedene Geräte, mit denen man verschüttete Menschen orten kann. Sie spüren entweder Wärmequellen auf oder können kleinste Geräusche ausmachen. Diese Geräte sind allerdings darauf angewiesen, dass sämtliche Störquellen beseitigt werden, es muss zum Beispiel auf dem Trümmerfeld absolut leise sein, sodass während der Ortung keine anderen Such- und Rettungsmaßnahmen laufen dürfen.

Bisher ist es noch nicht gelungen ein Gerät zu entwickeln, dass einen Menschen zuverlässiger orten kann als der Hund mit seinem ausgezeichneten Geruchssinn, und das dabei so flexibel und schnell einzusetzen ist.

Rettungshundeteams sowie alle anderen Einsatzkräfte, die sich für Einsätze im Ausland qualifizieren möchten, benötigen zusätzliche Qualifikationen. Diese weisen die Einsatzkräfte im Rahmen eines 24 Stunden-Tests unter Einsatzbedingungen nach.

Texte © Meike Polter